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Masken im Rollenspiel
Aus der Quarantäne heraus drängt sich mir gerade ein Thema auf, dass mich zuletzt ständig begleitet und dann doch nicht gereicht hat: Masken! Aber natürlich soll es nicht um die medizinischen Masken gehen, sondern um Masken im Rollenspiel-Kontext. Masken sind im Pen-&-Paper Rollenspiel (bis auf die „Maske des Meisters“ aus den frühen DSA-Editionen) eher unüblich. Für Rollenspiel an sich sind sie jedoch selbstverständlich, zeigen sie doch für jeden ersichtlich, dass wir mit dem Anlegen der Maske in eine Rolle schlüpfen. Auch viele Kinder lieben es, sich mit Masken zu verkleiden und so jemand oder etwas Anderes darzustellen. Masken sind in vielen Kulturen fester Bestandteil von Riten und Religion und lassen so Menschen auch übernatürliche Wesen verkörpern. Das Maskenspiel kann für Zuschauer*innen sehr eindrücklich sein: So gibt es sogar Sagen und Geschichten über Masken, die schließlich Besitz von ihren Trägern ergreifen und einen eigenen Willen besitzen oder die Persönlichkeit des Trägers verändern, wie in dem abgedrehten Film mit Jim Carrey „Die Maske“ von 1994. Was können wie aber damit in unseren Rollenspielen anfangen?
Einerseits können wir auf der Ebene der Geschichte Masken einbauen: Als Artefakte oder Requisiten, denen unserer Spielercharaktere Begegnen. Vielleicht auch als Monster und Bedrohung oder als Möglichkeiten durch Verwechslungen den Plot zu bereichern. Masken können zu Horror ebenso passen wie zu Komik! Sie schaffen Tiefe durch die Ebene, die sie verschleiern, wenn wir gut beschreiben!
Andererseits können wir auch tatsächlich Masken nutzen, um uns selbst in Charaktere zu verwandeln. Eine sehr raumgreifende oder enge Maske kann natürlich behindern und wer sie nicht braucht, der soll sie ruhig weglassen und seine natürliche Miene spielen lassen. Gerade bei Kindern habe ich jedoch festgestellt, dass Accessoires und besonders Masken es erleichtern können, in eine Rolle zu schlüpfen. Dazu muss man diese auch nicht unbedingt die ganze Zeit tragen. Zum Einstieg kann es aber helfen, erstmal in die Rolle zu finden und auch die anderen Spieler*innen richtig einzuordnen. Auch das herstellen der Maske kann als Vorbereitung auf die Rolle genutzt werden: hierzu habe ich zum Beispiel für mein Märchen-Spiel Maskenvorlagen erstellt, die die Kinder anmalen und ausschneiden können, wenn sie möchten: Hund, Katze, Esel und Hahn. Ich war ganz erstaunt, dass ein Großteil der Fünftklässler, mit denen ich ein Projekt durchgeführt habe, auch die Masken basteln und tragen wollten. Bei Interesse an den Tier-Masken könnt Ihr mich gerne kontaktieren.
Liebe Grüße,
Eure Kathrin