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Projektwoche mit angehenden Erzieher*innen

veröffentlicht am: 11.09.2022
Projektwoche mit angehenden Erzieher*innen

Der Workshop am Berufskolleg fand im Rahmen einer Projektwoche der Schule statt.

Eine Lehrerin hatte das Konzept von Pen-&-Paper als Methode in unserem Workshop kennen gelernt und dem Kollegium vorgeschlagen. Da es sich bei den Teilnehmenden um Studierende handelt, die sich in der Ausbildung zu Erzieher*innen befinden, lag der Schwerpunkt natürlich auf der Anwendbarkeit der Methode in diesem Bereich. Gleichzeitig sollte die Projektwoche aber auch einfach Spaß machen.

Es hatte vor einigen Jahren wohl schon einmal ein Projekt zu dem Thema gegeben, dieses wurde aber als „zu eng und speziell“, „nur für Erwachsene“ und „zu lang und aufwendig“ empfunden. Toll, dass die Schulleitung trotzdem bereit zu einem zweiten Versuch war! Schnell stellte sich heraus, dass viele der Teilnehmenden schon Erfahrung mit Pen-&-Paper hatten und sich bereits darauf freuten, dass ihrem Hobby in dieser Woche Raum gegeben würde. Sie erwarteten vor allem Spaß, aber auch, mehr über Rollenspiel zu erfahren und Erfahrung als Spielleitung zu sammeln.

In den ersten zwei Tagen wurden dafür die Grundlagen gelegt: Es gab theoretischen Input zu PnP und PnP als Methode und natürlich wurde ein Beispiel-Spiel (Abenteuer im Märchenwald) gespielt (und natürlich von Teilnehmenden geleitet), um den erfahrenen Spieler*Innen zu zeigen, wie ein einfaches Spiel für Kinder aussehen kann und den neuen Spieler*innen das Grundprinzip von PnP zu verdeutlichen. Gleichzeitig lagen bekannte PnP-Spiele verschiedener Genres zur Ansicht aus.

Auf dieser Grundlage entwickelten die Studierenden nun selbständig Projekte: Sie legten Zielgruppen fest und begannen dann, Material für ihre Spiele zu erstellen, die vor allem die Zusammenarbeit in der Gruppe fördern sollten. Dabei gingen sie organisiert vor, verteilten Aufgaben und führten Listen darüber, was noch zu erledigen war. Sie arbeiteten dabei freiwillig teils noch lange in den Nachmittag und Abend hinein. Die Begeisterung für ihre Projekte war inspirierend und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Es wurden drei verschiedene Abenteuer anwenderfreundlich geschrieben und dazu viel Bildmaterial erstellt und außerdem altersgerechte Charakterbögen entwickelt. Eine Plakatwand mit Abenteuerstrang und Rätseln für erwachsene Teams und eine PREZI, die in einfachen Worten und Bildern PnP für Interessierte erklärt gab es außerdem.

https://prezi.com/view/0mx8xffQD12zbIEexYag/

Am Tag der Präsentation fürchteten wir zunächst, dass die Spielrunden nur wenig besucht würden, da es so viele andere Angebote der Schule gab. Die Sorge war jedoch unbegründet: von 11:30 bis 16:00 wurden fast pausenlos die drei Abenteuer in wechselnden Gruppen gespielt. Die Spielerinnen hatten Spaß und spielten teils mehrere Abenteuer nacheinander: „Der Märchenhof“, „Der Goblinwald“ und „Der verlorene Schuh“ standen zur Wahl, oder man erschuf einen Helden in der “Heldenwerkstatt“. Auch die Spielleiter hatten viel Spaß, waren nach ihren Runden, trotz Abwechseln jedoch etwas erschöpft. „Jetzt, weiß ich, was ich meinem Spielleiter in unserer Hobbyrunde zumute, wenn er eine ganze Kampagne leiten soll,“ äußerte einer der Studierenden. „Es ist so anstrengend, sich immer etwas auszudenken. Ich lasse dann die Spieler mittlerweile auch selbst etwas vorschlagen, wie wir das in ihrem Spiel gemacht haben,“ meinte ein anderer.

Ich hoffe, dass die Studierenden etwas von der Begeisterung dieser Woche mitnehmen können und auch ihr Material und gelernte Techniken weiter nutzen werden. Auch der Aufbau der Projektwoche mit Theorie, praktischer Arbeit und Reflexionsphasen kann den Studierenden als Beispiel für eigene Projekte dienen. Möglicherweise folgt noch eine spätere Abfrage, ob und welche Inhalte nach Abschluss der Projektwoche noch weiter genutzt wurden.

Ich freue mich auf weitere fantastische Projekte,

Eure Kathrin Fischer